Beratung und Hilfe vom Rechtsanwalt zum Thema – Mietminderung

Die Grundlage für eine Mietminderung ist eine ordnungsgemäße Mängelanzeige. Weitere Informationen hierzu finden Sie im Abschnitt „Mängelanzeige“. Bei Mängeln wie Schimmelbildung, Lärmbelästigung oder Heizungs- und Warmwasserausfall können Mieter ihre Miete mindern. Nachfolgend finden Sie detaillierte Informationen und Praxistipps zu verschiedenen Szenarien.

Dokumentation und Kündigung

Schimmelbildung sollte wöchentlich per Fotos dokumentiert werden. Entwickelt sich die Schimmelbildung zu einer Gesundheitsgefahr, kann das Mietverhältnis gekündigt werden. Für eine rechtliche Vertretung sind in der Regel nur die Mängelanzeige und die Fotos erforderlich, weshalb eine deutschlandweite Vertretung möglich ist, egal ob Ihre Wohnung in Leipzig, Dresden, Hamburg, München, Berlin, Stuttgart oder im ländlichen Raum liegt.

Praxistipp für Mieter

Wenn sich Schimmel an Außenwänden bildet und im Winter ausreichend geheizt wird, deutet dies auf einen bauseitigen Mangel hin.

Lärmprotokoll und Beweise

Bei Lärm durch Nachbarn sollten Sie ein Lärmprotokoll führen, das die Art des Lärms und die Zeiten, in denen der Lärm auftritt, dokumentiert. Ein gut geführtes Protokoll, ergänzt durch Zeugenaussagen oder Polizeiberichte, erleichtert die anwaltliche Vertretung.

Praxistipp für Mieter

Lärm zwischen 22 und 6 Uhr sowie Lärm, der die Vorschriften der TA-Lärm überschreitet, ist in der Regel unzumutbar und stellt einen Mangel dar.

Praxistipp für Vermieter

Mieter können auch bei Baulärm vom Nachbargrundstück eine Mietminderung geltend machen. Dies ist jedoch nur erfolgreich, wenn kein Abwehr- und Unterlassungsanspruch besteht.

Temperaturprotokoll

Bei Ausfall der Heizung ist es wichtig, ein Temperaturprotokoll zu führen. Messen Sie die Temperatur in der Raummitte und erfassen Sie sie getrennt für Tages- und Nachtzeit sowie für verschiedene Räume wie Wohnzimmer und Bad.

Praxistipp für Mieter

Während der Heizperiode können Mietminderungen bis zu 100 % und eventuell außerordentliche Kündigungen in Frage kommen, wenn der Vermieter die Heizung nicht innerhalb einer angemessenen Frist repariert. Der Mieter muss nicht nachweisen, warum die Heizung nicht funktioniert.

Wohnflächenabweichungen gelten ab 10 % der vertraglich vereinbarten Fläche als Mangel. In solchen Fällen können Mieter nicht nur die zukünftige Miete mindern, sondern auch die zu viel gezahlte Miete zurückfordern. Der Zeitpunkt der Mängelanzeige ist hierbei nicht entscheidend.

Bei Befall mit Ungeziefer wie Ratten, Mäusen, Kakerlaken oder Ameisen können erhebliche Mietminderungen gerechtfertigt sein. Relevant sind die Anzahl der Tiere und die daraus resultierenden Auswirkungen auf die Nutzbarkeit der Wohnung.

Unzumutbare Geruchsbelästigungen, wie Rauch von Nachbarn, können ebenfalls einen Mietmangel darstellen und zu einem Minderungsanspruch führen. Entscheidend ist hierbei, ob die Geruchsbelästigung für einen durchschnittlichen Menschen sozialadäquat nicht mehr hinnehmbar ist.

Wohnungsbrände führen in der Regel zur Unbewohnbarkeit der Wohnung oder zumindest zu einer eingeschränkten Nutzbarkeit. In solchen Fällen muss der Vermieter Ersatzwohnungen bereitstellen und die Miete kann vollständig oder in erheblichem Umfang gemindert werden.